Bilder wirken schneller als Text und erzählen eine Geschichte assoziativ. Darum sind sie fester Bestandteil der Kommunikation und werden in der Werbung als Eyecatcher eingesetzt. Aber wie kommt man zu gutem Bildmaterial? Wann beauftrage ich einen Fotografen, wann greife ich in die Bilddatenbank? Tipps und Ansichten aus der täglichen Arbeit mit dem Bild.
Auftragsfotografie oder Bildagentur: Welches Bild wofür?
People- und Symbolbilder oft ab Datenbank
Pro und Kontra
Nehmen wir's gleich vorweg: Bei der eigens hergestellten Fotoaufnahme, die ein Bildprofi für ein Unternehmen macht, gibt es eigentlich nur einen Nachteil: den Preis. Eigens hergestellt heisst Handarbeit. Und dahinter steckt nicht nur technisches Handwerk, sondern die konzeptionelle Arbeit. Inhalt, Zweck und beabsichtigte Wirkung des Bildes werden speziell erarbeitet. Und der Bildstil wird auf das Unternehmen angepasst, damit der Spirit mitschwingt. Es versteht sich von selbst, dass diese Arbeit seinen Preis hat. Eigens fotografierte Bilder halten in der Regel länger, können in Serien mit Variationen geschossen werden und wirken glaubhafter. Man sieht ihnen an, dass sie nicht ab Stange kommen.
Bilder von Bildagenturen eignen sich für kurzfristige Aktionen, für allgemeine Motive oder wenn's schnell gehen muss: Der Apfel für die Saft-Bar, der Eiffelturm für die Paris-Reise oder das Handy für die neue App.
Typisch Auftragsfotografie: Dieses Bild wurde eigens fotografiert. Die Person sowie der Ort sind real, sie wirken authentisch und natürlich. Quelle: ZHAW / Sava Hlavacek
Typisch Bilddatenbank: Auf den ersten Blick kein schlechtes Bild. Doch wirkt es künstlich, alle lachen und sehen toll aus. Die vielen verschiedenen Ethnien repräsentieren zudem eher den US-Kulturkreis. Quelle: Shutterstock
Wenn schon ab Stange, dann richtig
Trotz der kommunikativen und markenrelevanten Vorteile der Auftragsfotografie werden immer mehr Bilder von Agenturen verwendet. Offenbar schlägt das Preisargument alle anderen. Nichtsdestotrotz: auch Bildagenturen bieten gute Bilder an – denn die meisten davon wurden von Fotoprofis erstellt. Man muss sie nur finden. Nachfolgend drei Tipps, um die ärgsten Stolpersteine zu umgehen.
Richtig Suchen
Vor dem Finden kommt das Suchen. Und hier liegt die Tücke. Wenn Sie die Suche richtig eingrenzen, kommen Sie schneller ans Ziel. Bei guten Bildagenturen kann man intelligent suchen: Begriffe kumulieren, Anzahl Personen angeben sowie Farbklima, ethnische Zugehörigkeit, Bildstil, Bildserien und vieles mehr wählen.
Es lebe der Makel
Eines der grössten Ärgernisse von Fertigbildern sind die gekünstelt wirkenden Menschen. Zu schön, zu hip, das Lachen einen Tick zu perfekt. Solche Menschen strahlen zwar in die Kamera, aber nicht viel aus. Normalere Leute wie Sie und ich wirken glaubwürdiger. Es lohnt sich darum, etwas länger zu suchen, denn diese Vorschläge kommen oft weiter hinten im Suchergebnis.
Der richtige Kulturkreis
Internationale Bildagenturen stellen Bilder für die ganze Welt zusammen. In China oder den USA zum Beispiel herrschen aber komplett andere formale Gesetze. Achten Sie auf Ethnien bei Personen, auf Gegenstände und Einrichtungs-Stile. Ein beliebter Fehler: fremdländische Strassenmarkierungen.