Kommunikationsdesign

Die Macht der Infografik

Helen Hüsser
Helen Hüsser

Das inhalt­li­che Reper­toire der visu­el­len Kom­mu­ni­ka­tion umfasst vereinfacht gesagt Text, Bild und Bewegtbild, Illus­tra­tion und Info­gra­fik. Doch egal ob on- oder off­line, ani­miert oder sta­tisch: Info­gra­fi­ken wer­den sel­ten ein­ge­setzt. Das hängt damit zusam­men, dass sie – genau wie ein Text – auf dem spe­zi­fi­schen Inhalt der Bot­schaft auf­bauen. Im Gegen­satz zu einem Bild aus einer Daten­bank zum Bei­spiel. Info­gra­fi­ken müs­sen also eigens her­ge­stellt wer­den, und das braucht Übung.

Leicht ver­ständ­lich, schnell ver­dau­lich

Wir sind des Lesens müde. Natür­lich nicht alle, und sicher nicht immer. Aber im geschäft­li­chen All­tag mögen wir nicht allzu viel lesen. Denn die Arbeits­zeit ist knapp und unser Kopf voll. Kurzum: Unsere Auf­merk­sam­keitss­panne ist gering. Darum soll­ten wir beden­ken, in der Kom­mu­ni­ka­tion mit unse­ren Kun­den lie­ber nicht zu viel zu schrei­ben. Son­dern den Werk­zeug­kas­ten zu öff­nen und andere Instru­mente her­vor­zu­ho­len. Zum Bei­spiel die Info­gra­fik. Denn sie bie­tet echte Vor­teile.

Eine Info­gra­fik kann kom­plexe Zusam­men­hänge ein­fach auf­zei­gen, zeit­li­che Abläufe attrak­tiv dar­stel­len oder Ver­glei­che poin­tiert ver­mit­teln. Schnel­ler, ein­fa­cher und oft sym­pa­thi­scher als Text. Das Zeit­al­ter des Con­tent Mar­ke­ting hat die Wir­kung von Info­gra­fi­ken zwar schon län­ger erkannt. Auch Newspor­tale und Zei­tun­gen arbei­ten damit. Doch in der Mar­ke­ting-Kom­mu­ni­ka­tion wer­den sie ver­gleichs­weise wenig genutzt. Höchste Zeit also, sich hier einen Vor­teil zu ver­schaf­fen.

Grosse Auf­merk­sam­keit

Wir wis­sen: Das Auge ist des Men­schen wich­tigs­ter Sinn. Nun kann der Mensch mit den Augen vie­les: lesen, deu­ten, ver­glei­chen oder etwa aus­wäh­len. Gerade bei der Aus­wahl zeigt sich: Was attrak­tiv ist, wird schnel­ler aus­ge­wählt. Da «attrak­tiv» nicht mit «schön» gleich­zu­set­zen ist, son­dern eher mit «anzie­hend», gilt auch in der visu­el­len Kom­mu­ni­ka­tion: Wo mein Auge haf­ten bleibt, zieht es mich hin. Und mein Auge bleibt schnel­ler bei erkenn­ba­ren For­men haf­ten als bei einem Text, der einem beim schnel­len Scan­nen als Grau­flä­che erscheint. Aus die­sem ein­fa­chen Grund kann eine Gra­fik unsere Auf­merk­sam­keit rascher und ein­präg­sa­mer auf sich zie­hen, als dies ein blos­ser Text kann.

Die wich­tigs­ten Info­gra­fik-Typen

Wie beim Tex­ten, so gilt auch für die Erstel­lung von Gra­fi­ken: Die Bot­schaft bestimmt die Wahl der Form. Wol­len Sie eine Erfolgs­story erzäh­len, Vor­teile her­aus­strei­chen oder ein­fach ver­schie­dene Typo­lo­gien ver­an­schau­li­chen? Es gibt unzäh­lige For­men von Info­gra­fi­ken. Hier die fünf wich­tigs­ten:

Infografik Karte Plan

Geografische Karten

Um Botschaften geografisch oder räumlich zuzuordnen, eignen sich Karten besonders gut. Dabei können die Karten real oder auch fiktiv aufgebaut sein.

Infografik Statistik Infografik

Statistik-Diagramm

Die einfachste Art, Verhältnisse oder Abläufe zu skizzieren. Ob Kuchen, Balken oder Linien: Diese Diagramme können auch Laien selber herstellen.

Infografik Timeline Flussdiagramm

Timeline oder Flussdiagramm

Timelines eignen sich zur Darstellung von zeitlichen Abläufen und Entwicklungen oder zur Veranschaulichung einer ganzen Story.

Infografik Aufzaehlung Illustration

Beschreibende Aufzählung

Nichts langweiliger als eine textliche Aufzählung. Nicht so mit einer Infografik: So werden Listen zum visuellen Highlight.

Infografik Vergleich Grafik

Gegenüberstellungen

Auch für Vergleiche und Pro & Contras, oder zum Verdeutlichen von Vorteilen eignet sich eine Grafik ebenfalls.

Worauf muss ich achten?

Es gibt ein paar Regeln, die man beachten sollte, wenn man eine Infografik gestalten will, die wirklich funktioniert:


1. Langfristige Daten, die stimmen

Die Inhalte sollten längerfristig Bestand haben. Und: Sie sollten natürlich wirklich stimmen. Infografiken mit allzu kurzfristigen Daten haben eine kurze Lebensdauer.


2. Selbsterklärende Darstellung

Eine Infografik zeichnet sich gerade dadurch aus, dass sie Textbestandteile enthält. Darum hat sie auch Bestand, wenn sie aus dem Zusammenhang gerissen wird. Die gesamte Grafik sollte also in sich verständlich sein. Vor allem, wenn sie online weiter verteilt wird.


3. Konzentration und Reduktion

Keine wirren Darstellungen, sondern Reduktion und Konzentration auf die Essenz. Infografiken sollten Komplexes einfacher darstellen. Für die nötige Tiefe ist nach wie vor der Lauftext zuständig.


4. Hauptbotschaft auf einen Blick

Die Hauptaussage der Grafik sollte mit einem Blick erfassbar sein. Will man z.B. aussagen, dass es in der Schweiz mehr Schweine als Rinder gibt, sollten auch mehr Schweine abgebildet werden. Und zwar so, dass man es auf den ersten Blick erkennt.


5. Ästhetisches Design

Natürlich nicht zu vergessen: das Design. Da Infografiken den Hauptzweck haben, komplexe Inhalte möglichst einfach darzustellen, sollten sie auch genauso daherkommen: Farbigkeit und Formensprache sollten stimmig, das Verhältnis von Text und Bild ausgewogen sein.

Eine Infografik hat die Macht, komplexe Botschaften schneller, attraktiver und sympathischer zu vermitteln als Text. Haben auch Sie Lust, Ihre Kommunikation zu boosten? Wir helfen beim Content, beim Text und beim Design. Für eine Grafik, die funktioniert.